Ufos und Aliens sind für Extraterrestriker nicht so
wahnsinnig spannend: Ihnen geht es um Wasserquellen in entfernten Weiten
des Sonnensystems.
Trinkwassermangel ist eines der größten Probleme der Menschheit. Die
Vorräte werden knapper, die Suche nach neuen Quellen wird immer
wichtiger. Renommierte Wissenschaftler stöbern auch tief unter dem Meer
nach Süßwasser. Sogar auf weit entfernten Planeten und Monden sind
Experten Flüssigwasser-Reservoirs auf der Spur. „Wasser ist eine
essenzielle Grundlage für Leben. Wir suchen keine kleinen grünen
Männchen, sondern Voraussetzungen für Leben“, sagt Professor Joachim
Saur, Leiter des Instituts für Geophysik an der Kölner Uni zu Beginn
einer internationalen Tagung. Seine Favoriten: der Jupiter-Mond Europa
und die Saturn-Monde Titan und Enceladus.
Foto: pa/dpa/ESO
Astronomen halten diesen
Planeten bei anderem Stern - der Sonne Gliese 581 - für bewohnbar. Das
muss Wasser einschließen
„Noch
sind wir im Stadium der Grundlagenforschung. Aber in mittlerer Zukunft
könnte Wasser von unserem Erd-Mond der Versorgung von Astronauten
dienen“, glaubt der Forscher. „Wasser anderer Planeten oder Monde wird
eines Tages nutzbar sein für die Menschheit. Für unsere Generation liegt
das allerdings noch außerhalb des Machbaren.“
Wasser gibt es überall im Universum, allerdings meistens gasförmig
oder gefroren. Saur: „Noch vor einigen Jahren haben wir geglaubt, nur
auf der Erde gebe es flüssiges Wasser, dank der richtigen Entfernung zur
Sonne und 15 Grad Durchschnittstemperatur.“ Unser „nächster Nachbar“ –
der Mars – sei mit minus 55 Grad zu kalt für flüssiges Wasser, die Venus
mit 400 Grad zu heiß.
„Es hieß schon, unser Sonnensystem ist nicht geeignet für die Suche nach
Flüssigwasser, aber jetzt haben wir drei Monde als Hauptkandidaten“,
erklärt der Experte. Beim Jupiter-Mond Europa liegen ganze Ozeane unter
einem gut zehn Kilometer dicken Eispanzer. „Die Raumsonde Galileo hat
entsprechende Magnetfelder aufgenommen und Daten runtergefunkt, die wir
mit aufwendigen Computerberechnungen ausgewertet haben.“ Das Kölner
Institut kooperiert mit US-Forschern und hat hier deutschlandweit die
Nase vorn.
„Beim Saturn-Mond Enceladus haben wir Gletscherspalten ausgemacht, aus
denen Wasser-Geysire austreten. Aktuell suchen wir mit Hilfe des
US-Weltraumteleskops „Hubble“ Wasser auf dem größten Mond unseres
Sonnensystems, das ist Ganymed“, sagt Saur.
Foto: dpa
Das Foto zeigt das Reull-Tal auf dem Mars,
aufgenommen aus einer Höhe von 273 Kilometer von der Raumsonde "Mars
Express" der Esa. Das Tal wurde den Angaben zufolge dereinst von einem
Fluss geformt.
Foto: Esa
Diese Aufnahme zeigt einen Berg in "Hebes
Chasma" - ein rundum abgeschlossener und bis zu acht Kilometer tiefer
Kessel ohne Abfluss am Marsäquator...
Foto: Esa
...der Canyon ist Teil eines 3000 Kilometer
langen Grabenbruchs am Marsäquator, dessen gesamtes Canyonsystem "Grand
Canyon des Mars" genannt wird. Mineral-Ablagerungen deuteten darauf hin,
dass in "Hebes Chasma" einmal Wasser war.
Foto: Nasa
Immer wieder entstehen neue Krater auf der
Marsoberfläche. Auch hier sieht es so aus, als ob Wasser an den
Kraterwänden hinuntergelaufen ist. Forscher entdeckten stromförmige,
helle Rückstände, die auf Wasserflüsse hinweisen.
Foto: Nasa
Die Aufnahme rechts zeigt eine deutliche
Veränderung an der Oberfläche. Die Nasa vermutet, dass die sichtbare
Ablagerung von Wasserflüssen stammt. Irgendwann in den vergangenen
sieben Jahren ist sie dorthin transportiert worden.
Foto: Nasa
Die Form der Ablagerungen in den etwas mehr als
einen Kilometer langen Rinnen sehen so aus, als wären sie durch Wasser
dorthin gelangt. Sie sind hell und fransen fingerförmig aus. Dies deutet
auf ein Zusammenspiel von Sedimenten und Wasser hin. Bisher gab es nur
Beweise, dass es vor Milliarden von Jahren Wasser auf dem Mars gegeben
hat.
Foto: AFP
Der Wissenschaftler Richard C. Hoagland
präsentierte 1988 ein Foto der Marsoberfläche mit einer gesichtsförmigen
Erhebung.
Foto: DPA
Als im 18. Jahrhundert die Kanäle auf dem Mars
entdeckt wurde, glaubten die Forscher, dass sie von intelligenten
Lebensformen gegraben wurden. Heute vermuten Wissenschaftler zumindest
primitives Leben auf dem Planeten.
Foto: Nasa
Ziel der am im Mai 2008 auf dem Mars gelandete
Nasa-Forschungssonde Phönix war die Suche nach Hinweisen auf mögliches
ehemaliges Leben, das in der Eisschicht vorhanden sein könnte.
Foto: REUTERS
Die Aufnahmen, welche "Phoenix" zur Bodenstation
sendete, waren in ihrer Detailgenauigkeit beeindruckend.
Foto: REUTERS
Neben technischen Geräten hat die Sonde aber
auch Werke bedeutender Schriftsteller an Bord. Sie sollte eine Mini-Disk
mit Schriften von Voltaire, Tolstoi, Asimov und anderen Autoren auf dem
Mars lassen.
Foto: Nasa
Seit November 2008 hat die Nasa keinen Kontakt
mehr zur Sonde. Die US-Raumfahrtbehörde teilte im Mai 2010 mit,
"Phoenix" sei vermutlich eingefroren.
Unten auf der Erde setzt das Team seines Geophysiker-Kollegen Professor
Bülent Tezkan auf die Tiefen des Mittelmeers, um an neues Trinkwasser zu
kommen. „Es gab die Vermutung in Israel, dass dort Grundwasser unter
dem Meer liegt, aber die dortigen Wissenschaftler konnten den Nachweis
nicht erbringen“, sagt Tezkan. „Wir haben das Grundwasser unter einer
120 Meter dicken Sediment-Schicht mit unseren elektromagnetischen
Methoden nachgewiesen.“
Ein wichtiger Schritt, denn in Regionen mit besonderen Wasserproblemen
und schwindenden Vorräten wie dem Nahen Osten sorgt das kostbare Nass
bereits für politische Konflikte. Entsalzungsanlagen, die aus Meerwasser
Trinkwasser machen, sind extrem teuer, weiß Tezkan, der mit Saur die
viertägige Veranstaltung in Köln leitet. „Da wäre es schon billiger, das
Grundwasser auch aus großen Tiefen unter dem Meer hochzupumpen.“
Fast 900 Millionen Menschen haben nach Schätzungen der Vereinten
Nationen derzeit keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. In 20 bis 30
Jahren werde es Prognosen zufolge zu einer sehr großen Wasserknappheit
in vielen Teilen der Welt kommen, meint Tezkan. Klimawandel, steigender
Verbrauch und anhaltende Verschmutzung gehören zu den Gründen. „Wasser
ist Leben. Auch wir Wissenschaftler stehen da vor einer sehr drängenden
Aufgabe.“
Das können Kosmologen nicht sicher beantworten.
Möglicherweise ja, nach neuen Messungen hat es einen Durchmesser von
mindestens 155 Milliarden Lichtjahren (in Kilometern: 155 gefolgt von 22
Nullen). Auf jeden Fall ist es unbegrenzt wie eine Kugel: Man kann sich
auf ihr endlos bewegen, ohne auf einen Rand zu stoßen. Auch die Form
des Alls ist unklar, Einiges spricht für eine Bohnenform.
Wie weit "draußen" waren wir?
Die mit bildlichen und digitalen Informationen
über die Erde und den Menschen ausgestattete Raumsonde "Voyager1" ist
etwa 15 Milliarden Kilometer entfernt und hat damit gerade mal eben
unser Sonnensystem verlassen. Sie befindet sich gerade dort, wo der
Sonnenwind die tödliche kosmische Strahlung bremst und ablenkt.
Sind wir allein im Kosmos?
Nachgewiesen wurde bislang kein Leben außerhalb
der Erde. Es gibt zwei Theorien. Eine sagt: Intelligentes Leben ist
extrem unwahrscheinlich, weil dazu sehr viele Voraussetzungen gegeben
sein müssen. Zudem ist das All Milliarden Jahre alt, Zivilisationen
werden aber vielleicht nur einige Jahrtausende alt, bevor sie
untergehen. Ihre Signale aufzufangen ist wegen des schmalen Zeitfensters
extrem unwahrscheinlich. Andere Forscher sagen: Es gibt Abermilliarden
von Planeten, irgendwo müsste es auch komplexes Leben geben.
Wie gefährlich sind Asteroiden?
Besonders in der Anfangszeit des Sonnensystems
sind viele, auch große Asteroiden auf der Erde eingeschlagen. Seitdem
hat die Häufigkeit stetig abgenommen. Mehrfach wurde durch Asteroide ein
Großteil der Tier- und Pflanzenarten ausgelöscht. Derzeit rechnen die
Forscher alle 50 bis 1000 Jahre mit einem Einschlag, der lokale
Zerstörungen anrichtet. Alle 100000 Jahre wird ein Einschlag erwartet,
der die Zivilisation "in die Steinzeit zurückbombt". Theoretisch ließen
sich Asteroiden mit einer Sonde, die eine Atombombe trägt, von der
Erdbahn ablenken.
Wie sieht das Ende der Erde aus?
Die Sonne wird immer leuchtstärker und dehnt sich
dabei aus. In knapp zwei Milliarden Jahren wird deshalb die
Oberflächentemperatur der Erde bei 100 Grad liegen. Schließlich schluckt
sie Merkur und Venus und verwandelt die Erdoberfläche in einen
Lava-Ozean.
Warum sind die Sterne rund?
Alle Sterne, insbesondere auch unsere Sonne,
sowie alle Planeten und Monde ballen sich unter dem Einfluss der
Anziehungskraft ihrer eigenen Massen zu einer Kugel zusammen. Das ist
dann die energieärmste und stabilste Form. Allerdings gilt das nur
annäherungsweise. Denn rotierende Himmelskörper – wie die Erde – werden
durch die Fliehkräfte am Äquator etwas abgeplattet. Der Durchmesser der
Erde ist zwischen den Polen gut 40 Kilometer geringer als am Äquator.
Sind Schwarze Löcher gefährlich?
Theoretisch ja, praktisch nein. Unser
Sonnensystem dreht sich vorerst in sicherer Entfernung um ein Schwarzes
Loch, das im Zentrum unserer Galaxie, der Milchstraße, sitzt. Doch
dieses Schwarze Loch saugt zwar nach und nach die umgebende Materie in
sich hinein – in vielen Milliarden Jahren auch unser Sonnensystem. Doch
dann wird das Leben auf der Erde schon lange verschwunden sein.
Was ist Dunkle Energie?
Eine genaue Erklärung hat dafür bislang kein
Wissenschaftler parat, dennoch gilt es als sicher, dass es die
sogenannte Dunkle Energie gibt. Sie ist dafür verantwortlich, dass die
Sterne im Weltall immer schneller auseinander fliegen. Eigentlich hatte
man angenommen, dass sich die Expansion des Alls nach dem Urknall durch
die Massenanziehung verlangsamt. Messungen zeigten aber: Sie
beschleunigt sich. Dafür ist die quasi Anti-Gravitation der Dunklen
Energie verantwortlich.
Kam das Leben aus dem All?
Forscher haben im Weltall tatsächlich Biomoleküle
entdeckt – unter anderem Aminosäuren. Es gibt daher die Theorie, dass
Moleküle aus dem All, die auf die Erde mit Asteroiden kamen, die
Entstehung des Lebens beeinflusst haben. Bewiesen ist das aber nicht.